Die Nato soll Russland künftig sehr eng in die Stabilisierung Afghanistans einbeziehen und das Moskauer Angebot einer Kooperation aufnehmen. „Ich würde es begrüßen, wenn im Nato-Russland-Rat eine spezielle Arbeitsgruppe zu Afghanistan eingerichtet wird, in der alle möglichen Fragen der Zusammenarbeit behandelt werden“, sagte der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Andreas Schockenhoff dem Handelsblatt. Als Beispiele der Kooperation nannte er die Drogenbekämpfung und die Belieferung der Nato-Truppen in Afghanistan über russisches Territorium. In den vergangenen Jahren hatten sich die Nato-Staaten wegen der früheren sowjetischen Besetzung Afghanistans noch gegen eine Zusammenarbeit mit der ISAF-Truppe gesträubt.
Doch nach Informationen des Handelsblattes geht die Zusammenarbeit schon heute viel weiter als bekannt. So liefert Russland dem afghanischen Militär sogar zwei Hubschrauber. Hintergrund ist die Analyse der ISAF-Führung in Afghanistan, dass die afghanischen Piloten mit russischem Militärmaterial besser vertraut sind, weil sie es noch aus sowjetischer Besatzungszeit kennen und danach teilweise weiter benutzt haben. Etliche EU-Staaten, darunter Deutschland, verhandeln zudem über den Transport von Militärgütern über Russland nach Afghanistan. Moskau wird dabei künftig nicht nur Züge bereit stellen, sondern bietet auch den Einsatz von Transportflugzeugen an.
P2News