Wenn die Bundesbürger den Parteien kurz vor Beginn der parlamentarischen Sommerpause ein Zeugnis ausstellen könnten, würde es wenig schmeichelhaft ausfallen. Das ergab eine Umfrage des Hamburger Magazins stern, das die Deutschen bat, die Arbeit der Bundestags-Parteien mit Schulnoten von 1 bis 6 zu bewerten. Mit einem Mittelwert von 3,4 („noch befriedigend“) schnitten die Grünen am besten ab. Die SPD erhielt einen Notendurchschnitt von 3,5. Der CDU gaben die Bürger eine 3,8, der CSU eine 4,0. Alle drei wurden also nur mit „ausreichend“ bewertet. Am härtesten traf es die FDP. Mit einem Notendurchschnitt von 4,6 („mangelhaft“) wurde sie sogar noch schlechter beurteilt als die Linkspartei, der die Bürger eine 4,4 erteilten und die damit immerhin auf „noch ausreichend“ kam.
Die Arbeit der Liberalen wird von nahezu allen Alters- und Berufsgruppen vom Arbeiter bis zum Selbstständigen als mangelhaft empfunden. Selbst die Anhänger der Union stellen dem Koalitionspartner im Schnitt nur eine dürftige 4,1 aus.
Die Urteile über die Parteien waren in Ost und West nahezu deckungsgleich. Lediglich die Linke wird in den neuen Ländern mit einem Notendurchschnitt von 3,7 deutlich besser gewertet als mit 4,5 im Westen.
P2News/Gruner+Jahr, stern