Ifo-Chef Hans-Werner Sinn hat die Bundesregierung davor gewarnt, weitere Konjunkturpakete aufzulegen, falls sich die Konjunktur nicht in absehbarer Zeit erholt. Solche staatlich finanzierten Programme wirkten „wie starker Kaffee“, sagte er der „Westdeutschen Zeitung“. „Er tut kurzfristig gut, ist aber ungesund, wenn man zuviel davon trinkt.“ Wenn aus der akuten eine chronische Krise werde, gebe es nur noch die Möglichkeit, auf langfristige Strukturreformen zu setzen und abzuwarten.
Mit Blick auf die gerade wieder sehr angesagten Theorien des britischen Ökonomen John Maynard Keynes sagte Sinn, er gehöre „zu den wenigen, die die keynesianische Theorie seit dreißig Jahren unterrichten“. Er habe kein Verständnis für „ideologische Keynesianer, die im Aufschwung vergessen, dass der Staat die im Abschwung gemachten Schulden wieder zurückzahlen muss“. Jetzt allerdings sei die Lage anders: „Seit 1929 hat es keine Situation gegeben, in der keynesianische Politik so zielgenau passte wie jetzt.“
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