Der gestrige Welt-Schlaganfalltag stand ganz im Zeichen des Themas „Little Strokes, Big Trouble“. Denn in den meisten Fällen bleibt der so genannte „kleine“ oder „leise“ Schlaganfall unentdeckt und tritt vermutlich fünf Mal so häufig auf wie der diagnostizierte Schlaganfall. Experten der Welt-Schlaganfall-Organisation (WSO) gehen davon, dass der „leise“ Schlag zu schwerwiegenden, neurologischen Folgeerkrankungen wie Demenz oder Alzheimer führen könnte. „Umso wichtiger ist eine gezielte Risikofaktorenfrüherkennung, um dem Schlaganfall vorzubeugen. Wir hätten viel erreicht, wenn die Schlaganfall-Risikofaktoren, wie zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder Herzrhythmusstörungen, weltweit bekannter wären und die Menschen mehr über ihr persönliches Risiko wüssten“, sagt Dr. Brigitte Mohn, Vorsitzende des Vorstandes der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.
Der Schlaganfall ist die Ursache Nummer eins für Behinderungen im Erwachsenenalter und der drittgrößte „Killer“ in Europa. Weltweit sterben jährlich 5,7 Millionen Menschen aufgrund oder infolge eines Schlaganfalls. In Europa sind es etwa 650.000. Die Vertreter der europäischen Schlaganfall-Organisation, kurz SAFE, hatten auf dem Welt-Schlaganfall-Kongress im September ein Manifest vorgelegt, das zum Ziel hat, 40 Prozent aller Schlaganfälle zu verhindern und eine bessere Lebensqualität für viele tausend Betroffene zu erreichen. Der Forderungskatalog reicht von der Prävention und Risikofaktorenerkennung über die schnelle Rettungskette und organisierte Versorgung in der Akutphase bis zur geeigneten Rehabilitation und Sekundärprävention.
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