Wenn sich der Essener Energiekonzern RWE die Entwicklung neuer Förderbänder für den Braunkohle-Tagebau staatlich subventionieren lässt, läuft etwas schief in diesem Land.
Dies aber ist nur eines von mehreren tausend Beispielen, bei denen deutsche Konzerne die Hände aufhalten und der Staat bereitwillig Fördergeld gibt.
Seit Jahren kassieren die großen Unternehmen Milliarden Euro für
Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Dabei ist es ihre ureigene
Aufgabe und Pflicht, ohne Fremdmittel zu forschen, um im Wettbewerb
mit der global aufgestellten Konkurrenz auf Augenhöhe zu bleiben.
Das Nachsehen haben kleine und mittlere Unternehmen. An ihnen
geht ein großer Teil der Subventionen vorbei. Gerade diese Firmen
verfügen aber in der Regel nicht über große Forschungsabteilungen und
üppige Budgets. Sie sind angewiesen auf die finanzielle Unterstützung
des Staates.
Die Politik muss sich fragen, ob sie mit ihrer Förderpolitik noch
richtig liegt. Der Fall Nokia hat kürzlich erst bewiesen, dass der
leichtfertige Umgang mit Fördergeld fatal enden kann.
WAZ: Fördergeld für die Falschen – Kommentar von Wolfgang Pott