Die Europäische Kommission führte im Mai eine Umfrage durch, welche die EU-Bürger zu ihren Ängsten und Forderungen an die EU befragte. Zu dem Zeitpunkt hatte die griechische Schuldenkrise ihren Höhepunkt erreicht. Deshalb spiegelt die Umfrage, deutlicher als je zuvor, die Verunsicherung der EU-Bürger wider. Damals sprachen sich 75 Prozent der Befragten für ein stärkeres Europa aus. In Deutschland waren es 85 Prozent. Die Mehrheit der Menschen erhoffte sich eine koordinierte europäische Wirtschaftspolitik und eine verstärkte Kontrolle der Finanzbranche. Der EU wird demnach eine bedeutende Rolle bei der Bewältigung der Krise beigemessen.
Deutsche wollen Verschuldung senken
Die öffentlichen Schuldenberge bereiteten gerade den Deutschen große Sorgen. 83 Prozent hielten und halten es für dringend notwendig, das Haushaltsdefizit und die Verschuldung in der Bundesrepublik zu senken. 52 Prozent lehnten es ab, die Arbeitslosigkeit mittels einer Erhöhung des Defizits zu bekämpfen. EU-weit waren nur 36 Prozent der Bürger gegen einen solchen Schritt.
Die Sorgen und Ängste der Europäer richteten sich auf die Wirtschaftlage, Arbeitslosigkeit und Inflationsrate. 74 Prozent der EU-Bürger waren bereit, Reformen in ihrem Land mitzutragen. Die Umfrage hat auch ergeben, dass das Vertrauen in die EU-Institutionen größer war als das in die Regierung oder das Parlament des eigenen Landes. Seit der Befragung im Mai hat die EU wichtige und mutige Schritte unternommen, um das Vertrauen wieder herzustellen.
P2News/news-reporter