Deutscher Soldat bei Anschlag in Afghanistan getötet, drei weitere verletzt
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich tief erschüttert über den tödlichen Anschlag gezeigt. Im Namen des Bundeskabinetts sprach sie den Hinterbliebenen ihr aufrichtiges Beileid aus.
Die Bundeskanzlerin habe zudem die Hoffnung geäußert, dass die Verletzten rasch genesen mögen. Dies teilte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm nach der Kabinettssitzung mit.
Feiger und hinterhältiger Anschlag
Die Patrouille war mit acht Fahrzeugen südlich des Lagers Kundus unterwegs gewesen. Kurz nachdem sie gegen 6.55 Uhr deutscher Zeit den Fluss Kundus durchquert hatte, sei der erste Wagen in die Sprengfalle geraten, berichtete Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung.
Alle Soldaten wurden sofort ärztlich versorgt. Der Hauptfeldwebel, der die Patrouille anführte, wurde aber tödlich verletzt. Die anderen Verletzten wurden zum Stützpunkt Masar-Sharif geflogen und werden dort weiter behandelt. Die Soldaten gehören dem Fallschirmjägerbataillon 263 aus Zweibrücken an.
Auch der Verteidigungsminister sprach den Angehörigen sein Mitgefühl aus und wünschte den Verletzten baldige Genesung. Jung nannte den Angriff einen „feigen hinterhältigen Anschlag“. Dieser dürfe Deutschland aber nicht von der Aufgabe abbringen, zur Stabilität Afghanistans beizutragen. Das Land dürfe nicht wieder zum „Ausbildungscamp des Terrorismus“ werden, fügte Jung hinzu.
Mehr als 3.000 Soldaten der Bundeswehr sind im Norden Afghanistans eingesetzt. Es handelt sich bereits um den dritten Anschlag im August. Vor drei Wochen waren in der Region drei deutsche Soldaten bei einem Anschlag verletzt worden, zwei davon lebensbedrohlich. Zu dieser Tat hatten sich die Taliban bekannt.
Vor einer Woche war eine Patrouille in der Nähe von Feisabad angegriffen worden. Bei dem darauffolgenden Schusswechsel wurde einer der Angreifer verwundet. Er erlag später seinen Verletzungen. Bei einem Selbstmordanschlag im Mai 2007 waren in Kunduz drei Bundeswehr-Soldaten und acht afghanische Zivilisten getötet worden.
Am 25. August war in Termez in Usbekistan ein Soldat eines natürlichen Todes verstorben. Über diesen Flugplatz wird der Lufttransport nach Afghanistan abgewickelt. Insgesamt sind somit 28 deutsche Soldaten im ISAF-Einsatz seit 2002 verstorben.
P2News