Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) verteidigt die Politiker gegen die zunehmende Kritik in der Öffentlichkeit. „Die stehen zu Unrecht in einem schlechten Licht“, sagte de Maizière im Gespräch mit der in Chemnitz erscheinenden „Freien Presse“. Die Mehrzahl sei tüchtig und opfere extrem viel Zeit, worunter das Familienleben leide, ergänzte er auch mit Hinweis auf seine eigene Arbeitsbelastung. Die neue Politiker-Generation nahm er gegen die Kritik, keine ausreichende Lebens-und Berufserfahrung mitzubringen, in Schutz. „Entscheidend ist die innere Unabhängigkeit und das Bewusstsein, dass man immer ein Amt auf Zeit wahrnimmt.“ Sein Amt als Bundesinnenminister schaffe Respekt und Distanz. Distanz bedeute, nicht mehr unbedingt die Wahrheit, dafür aber mehr Lob zu erfahren. Daher sei die Wahlkreisarbeit, die er als Bundestagsabgeordneter in Meißen wahrnimmt, für die Bodenhaftung so wichtig. Das Amt trete in den Vordergrund, sagte der Innenminister, der Mensch in den Hintergrund.
P2News/Freie Presse (Chemnitz)