Wie kann der Wiedereinstieg von Frauen in das Berufsleben noch mehr gefördert werden? Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und der Vorsitzende der Agentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, stellten heute 17 Modellprojekte vor, die Frauen hierbei zur Seite stehen.
Die Modellprojekte sind Teil des Aktionsprogramms „Perspektive Wiedereinstieg“ der Bundesregierung, das drei Jahre lang mit 30 Millionen Euro gefördert wird. 14 Millionen Euro kommen aus den Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Den anderen Teil finanzieren die Bundesagentur für Arbeit (BA) sowie Träger und Kommunen.
Die ausgewählten Modellprojekte fördern die enge Kooperation von Arbeitsagenturen, Arbeitgebern und Fortbildungseinrichtungen. Auch Partner und Familien der Frauen werden einbezogen.
Das Programm wendet sich insbesondere an Frauen, die bislang bei der BA selten Unterstützung gesucht haben.
Unbürokratisch beraten
Auch in der Wirtschaftskrise suchten Unternehmen hoch motivierte und gut ausgebildete Fachkräfte, betonte die Bundefamilienministerin. Die meisten Wiedereinsteigerinnen verfügen über qualifizierte Abschlüsse und bringen neben hoher Einsatzbereitschaft „jene sozialen Kompetenzen mit, die gerade in schwierigen Unternehmensphasen Gold wert sind. Mit der Initiative ‚Perspektive Wiedereinstieg‘ wollen wir Frauen, die Chancen suchen, und Unternehmen, die Chancen bieten, zusammenbringen.“
Weise sagte, er freue sich über diese sinnvolle Initiative. „Uns ist es sehr wichtig, Frauen unbürokratisch zu beraten und zu unterstützen, die wieder arbeiten möchten. Wir werden, wo immer erforderlich, diese Frauen auch mit beruflicher Weiterbildung fördern.“
Internetportal lotst durch Angebotsdschungel
Flankiert werden die Modellprojekte von dem neuen Lotsenportal perspektive-wiedereinstieg.de. Dieses Internetangebot weist Besucherinnen zielsicher den Weg zu Beratungsangeboten und Programmen von Bund, Ländern, Kommunen und Arbeitsagenturen. Es bietet beispielsweise individuell zusammengestellte Informationspakete.
Zudem gibt es einen Angebotsfinder, der die nächst gelegenen Beratungsstellen anzeigt. Ermutigende Beispiele von Frauen, die den Wiedereinstieg bereits erfolgreich geschafft haben, gehören ebenfalls zum Informationsangebot.
Repräsentative Umfragen zeigen, dass 80 Prozent der nicht erwerbstätigen Frauen in Deutschland spätestens dann in das Berufsleben zurückkehren wollen, wenn die Kinder größer sind. Dennoch sind nur acht Prozent arbeitsuchend gemeldet, da sich diese Frauen meist nicht als arbeitslos betrachten.
Oft fehlen Angebote und Strukturen, die den Frauen Unterstützung auf dem Weg zurück ins Erwerbsleben bieten. Viele Frauen geben deshalb schon bei der Suche oder auch in den ersten Monaten im neuen Job wieder auf.
P2News